Die mir bekannten Flowforms werden hier vorgestellt, kurz beschrieben und die entsprechenden Quellenverweise angegeben. Die Reihenfolge entspricht dem zeitlichen Verlauf, in dem ich mich mit diesen Drachen beschäftigt habe.
Im Buch von Jim Rowlands ist die Bauanleitung für diese Flowform angegeben. Der Aufbau der Flowform erfolgt durch 8 Kammern und 5 Kielen. Durch die zweireihige Waageanbindung läßt sich bei diesem Drachen der Anstellwinkel einstellen.
Im Vergleich zu anderen Flowforms benutzt Jim Rowlands bei seinen Drachen eine sehr große Profilhöhe mit entsprechend großer Lufteintrittsöffnung. Seine Leitkanten der Kiele gehen im Gegensatz zu allen anderen Flowforms nicht senkrecht ab, sondern in einem Winkel.
Durch das Verhältnis zwischen Breite und Länge ist dieser Drachen recht effektiv und entsprechend zugstark. Trotz des Breiten/Längen-Verhältnisses von größer eins ist der Drachen sehr stabil. Er neigt aber dazu sich etwas zur Seite zu drehen. Dann kann es passieren, daß er diese Richtung behält, bis er nach langer Zeit den Boden erreicht.
Für den Nachbau sollten folgende Punkte beachtet werden:
Im Buch von Jim Rowlands ist diese Bauanleitung einer kleineren Flowform angegeben. Sie besteht aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer einreihigen Waageanbindung.
Die mittleren Kammern weisen dabei gegenüber den äußeren einen unterschiedlichen Profilverlauf auf. Daher muß die Stoffbahn der Oberdecke auch entsprechend geformt sein. Das Verhältnis von Profilhöhe, Lufteintritt und Kiel entsprechen der anderen Flowform von Jim Rowlands.
Flowform junior gebaut von Peter Bults: Ein guter Flieger in starken Winden. Er benutzt diesen Drachen fär Luftbild-Fotografie.
In der Bauanleitung befinden sich Fehler, die bei einem Nachbau berücksichtigt werden sollten:
Im Buch von Jim Rowlands ist der Bauplan dieses Figurendrachen angegeben. Er basiert auf seine Flowform-Konstruktion mit verlängerten Profil und angesetzten Vorder- und Heckflossen. Der Aufbau erfolgt aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer zweireihigen Waageanbindung.
Die Verhältnisse von Profilhöhe, Lufteintritt und Kiel entsprechen der anderen Flowform von Jim Rowlands.
Der Wal ist kein ruhiger Flieger. Er ist nicht geeignet angebunden und unbeaufsichtigt fliegen zu lassen. Als Figurdrachen ist dieses Verhalten aber akzeptabel.
Die Positionen für Vorder- und Hinterflossen fehlen oder sind ungenau angegeben. Für den Nachbau können diese fehlenden Maße verwendet werden:
Diese Flowform basiert auf die Konstruktionsmerkmale von Jim Rowlands und be- steht aus 8 Kammern und 5 Kielen. Die einreihige Waageanbindung ist wie bei der Flowform junior von Jim Rowlands vorgenommen.
Eine Bauanleitung zu dieser Flowform ist nicht veröffentlicht. Bei der Konstruktion wurden die äußeren Profile verlängert und geben dem Drachen die V-förmige Schleppkante, wie die Wurzel eines Backenzahnes. In der Mitte der Schleppkante ist ein kleiner Stummelschwanz angebracht, der je nach Windverhältnisse geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Profilhöhe ist gegenüber den Flowforms von Jim Rowlands etwas größer geraten. Die Luftausgleichslöcher auf Boden und Decke kamen erst wesentlich später dazu und verbesserten den Windbereich etwas.
Bei leichtem Wind fliegt diese Flowform wesentlich ruhiger als die normale Flowform von Jim Rowlands. Doch bei höherer Windgeschwindigkeit wird das Flugverhalten sehr unruhig und kann sogar zu seitlichen Abstürzen führen. Dies ist bauartbedingt durch die größere Profilhöhe gegeben und weist diese Flowform als Leichtwinddrachen aus. Obwohl dieser Drachen eine ähnliche Größe wie die erste Flowform hat, ist die Zugkraft geringer. Dies liegt an der einreihigen Waage, die den Anstellwinkel des Drachens nicht fest einstellt.
Im holländischen Magazin Vlieger 93/2 wurde dieser Bauplan von Wim Houtman aus Den Haag veröffentlicht. Der Aufbau besteht aus 8 Kammern und 5 Kielen mit senkrechter Leitkante.
Die 3 inneren Kiele haben jeweils einen Waagepunkt. Bei den beiden äußeren Kielen sind 2 Waagpunkte angebracht und erlauben so eine Korrektur des Anstellwinkels. Durch unterschiedliche Profillängen wird eine V-förmige Schleppkante gebildet. Die Profilform ist im Vergleich zu Jim Rowlands sehr flach. Im Bauplan sind keine Luftausgleichslöcher auf Ober- und Unterseite angegeben.
Diese Flowform ist von Walter Bloem aus Deutschland mit einer Spannweite von 4m gebaut. Trotz der starken Vergrößerung fliegt der Drachen sehr gut.
Beim Besuch eines Amerikaners war es möglich, diese Flowform zu untersuchen und einige Maße für den Vergleich der Flowforms zu erhalten. Die Flowform besitzt 4 Kammern, 3 Kiele und eine einreihige Waageanbindung. Die Leitkanten der Kiele sind senkrecht.
Die Oberseite des Profiles ist über die gesamte Länge gebogen und weist im Vergleich zu anderen Flowforms eine relativ geringe Höhe auf. Die beiden äußeren innenliegenden Profile enden weit vor der Schleppkante. Das mittlere Profil endet direkt an der Schleppkante. Alle inneren Profile haben keine Luftausgleichslöcher. Der Luftausgleich muß daher über den hinteren Bereich des Drachens erfolgen, wo die inneren Profile enden. Gegenüber den Flowforms von Jim Rowlands ist der Aspect Ratio kleiner als 1. Auf Ober- und Unterseite des Drachens sind Luftausgleichslöcher mit gleicher Größe angebracht.
Entsprechend den ermittelten Verhältnissen bei der Flowform #30 von Air Affairs baute ich diese Flowform mit einer Größe von 5qm (etwa 50sq.ft.). Der Aufbau der Flowform besteht aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer einreihigen Waage.
Die maximale Profilhöhe und die Höhe des Lufteintritts entsprechen den ermittelten Werten bei der Flowform von Air Affairs. Der Profilverlauf wurde durch eine handgefertigte Skizze erstellt. Der Profilverlauf zur Schleppkante ist nicht so gebogen wie bei der Flowform von Air Affairs. Alle inneren Profile enden weit vor der Schleppkante und erlauben durch diesen Bereich ein Druckausgleich zwischen den Kammern. Der Luftaustritt an der Schleppkante (jet chute) wird durch Zusammennähen von Decke und Boden etwas in Form gebracht. Bei den anderen Flowforms wird die Form durch die durchlaufenden inneren Profile gehalten.
Durch das vorzeitige Enden der inneren Profile entsteht hinten am Drachen eine Beule und erzeugt einen ungewollten Auftrieb. Um den Auftrieb am Hinterteil des Drachens zu verringern, wurden Schlaufen im Inneren des Drachens entlang der Profillinien genäht und mit Schnur die entsprechende Profilhöhe nachgebildet. Durch Ändern der Profilhöhe in diesem Bereich kann der Auftrieb korrigiert und dadurch der Anstellwinkel der Flowform zum Wind eingestellt werden.
Durch Verteilen der Zugkraft auf drei Waageleinen werden die Kiele extrem belastet. Der Drachen ist daher nur für leichten Wind gebaut. Um die Kiele bei stärkeren Wind nicht zu überlasten, sollte der Kiel aus mehreren Teilflächen aufgebaut sein. Die Nähte dienen dann als Verstärkung und verhindern ein Dehnen des Materials. Dafür kann zum Beispiel der Kiel an der Winkelhalbierenden der Ecke mit der Waagenanbindung geteilt werden. Die Zugkraft der Leine wird dann hauptsächlich durch die Leitkante und der Naht auf der Winkelhalbierenden zum Profil geleitet.
Die Bauanleitung für diesen Drachen ist im Buch von Margaret Greger angegeben. Der Aufbau erfolgt aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer einreihigen Waagenanbindung.
Der Profilverlauf sieht gegenüber den anderen Flowforms etwas ungewöhnlich aus. Über einen weiten Bereich wird die zu den anderen Flowforms relativ geringe maximale Höhe konstant gehalten. Insgesamt sieht dieser Profilverlauf etwas eckig aus und erinnert an den Bauplan der 'Painless parafoil' aus Kitelines oder 'Sorgenfreie Parafoil' aus dem Drachenmagazin.
Diese Bauanleitung im Buch von Margaret Greger ist als etwas kleinere Flowform angegeben. Der Aufbau besteht wiederum aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer einreihigen Waagenanbindung.
Der runde Profilverlauf sieht ähnlich der anderen Flowforms aus. Dieser Drachen in der angegebenen Größe soll unter der Bezeichnung T-8 als Fertigprodukt bei Air Affairs im Angebot sein.
Diese 'Fancy Pants' von Ray Williams haben eine Spannweite von 16 feet, eine Länge von 19 feet und eine Höhe von 10 feet.
Carl Crowell veröffentlichte diese Bauanleitung auf seiner Web Site im Internet. Diese Flowform besteht aus 8 Kammern, 5 Kielen und einer einreihigen Waagenanbindung.
In einer angefertigten Skizze sehen Profilverlauf und Kielaufbau der Flowform von Air Affairs ähnlich. Die maximale Höhe des Profiles ist größer und liegt weiter entfernt von der Leitkante des Drachens. Durch unterschiedliche Profillängen ist die Schleppkante V-förmig ausgebildet.
In der Bauanleitung fehlen genaue Informationen über den Profilverlauf zwischen maximaler Höhe und Schleppkante. Bei den inneren Profilen ist nicht bekannt, wie die Höhe bei den Enden der Profile zu sein hat. Im Bauplan sind keine Luftausgleichslöcher für Boden und Decke angegeben. Der Vergleich der vorgegebenen Daten und der Skizzen ergab, daß die Skizzen maßstabsgetreu dargestellt sind. Somit können fehlende Maße aus den Skizzen ermittelt werden.
Wegen Abweichungen zwischen Tabellendaten und Maßangaben in der Skizze der Flowform im Buch von Jim Rowlands, hat Dan Weinreb die Profilform entsprechend der Skizze geändert.
Er hat seine Daten der Profilform veröffentlicht:
X-Achse | 0 | 5 | 10 | 15 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60 | 80 | 100 | 120 | 125 |
Y-Achse | 22.5 | 26.0 | 29.5 | 32.0 | 34.7 | 37.48 | 38.86 | 39.21 | 38.17 | 31.27 | 20.13 | 4.34 | 0.0 |
Durch diese Änderung des Profilverlaufes ist die maximale Höhe größer geworden als bei Jim Rowlands, und die Position der maximalen Höhe ist weiter zur Schleppkante gewandert.
Der französische Drachenclub Cerf Volante MIZTRAL veröffentlichte diese Bauanleitung auf ihrer Web Site im Internet. Diese Flowform besteht aus 4 Kammern, 3 Kielen und einer einreihigen Waageanbindung.
Der Kurvenverlauf und die Form des Kiels entsprechen den anderen Flowforms. Die maximale Höhe ist etwas größer und weiter zur Leitkante verlagert. Auf der Oberdecke sind nur an den äußeren Kammern Luftausgleichslöcher angebracht.
Die Skizze ist nicht maßstabsgetreu zu den angegebenen Maßen. Auch zwischen und innerhalb der einzelnen Skizzen stimmen die Maßstäbe nicht. Der Verlauf der Profilhöhe zwischen maximaler Höhe und Schleppkante ist nicht beschrieben.
Diese Flowform ist von Artur Pawletko mit einigen Änderungen an den inneren Profilen gebaut worden.
Im Magazin Vlieger 90/6 dieser Bauplan der Flowform von Fred Drexler und Herman v. d. Broek veröffentlicht. Der Aufbau ist abgesehen von der Größe weitestgehend mit dem Bauplan aus der Vlieger 93/2 identisch. Erst bei späteren Betrachtungen sind die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Flowforms erkannt worden.
Der Profilverlauf der äußeren Profile zeigt einen längeren Abschnitt mit der maximalen Profilhöhe im Gegensatz zum inneren Profil. Damit dürfte die Position des größten Auftriebes bei den Profilen von der Leitkante aus gesehen unterschiedlich sein. Hier könnte ein Grund für die 2 Waagepunkte an den äußeren Kielen liegen. Durch Verkürzen der hinteren Waageleinen müßte die Position des maximalen Auftriebs entsprechend zur Leitkante korrigiert werden.
Der Bauplan weist für die Profilform eine unzureichende Bemaßung auf. Die entsprechenden Maße können aus den Skizzen ermittelt werden.
Im Vergleich zu anderen Flowforms sind die Luftausgleichslöcher nicht in der üblichen V-Form auf Ober- und Unterseite angeordnet. Auf der Unterseite sind sie parallel über die gesamte Breite verteilt. Auf der Oberseite befinden sich keine Luftausgleichslöcher.
Diese Flowform ist von Tony Fitchett aus Neuseeland mit 4m Spannweite gebaut. Damit der Drachen besser fliegt, versetzte er die unteren Kielpunkte um 10cm in Richtung Schleppkante.
Im Magazin Kite Lines wurde der Bauplan dieser Flowform von Margaret Greger und Ed Grauel veröffentlicht. Bis auf sehr geringfügige Änderungen ist dieser Drachen identisch mit der Flowform I im Buch von Margeret Greger.
Diese große Flowform besteht aus 8 Kammern und 5 Kielen und besitzt keine gerade Schleppkante. Die Kiele sind aus mehreren Teilen gebaut, um die Zugkraft besser zu den Kammern zu leiten. An den Kielen befindet sich eine einreihige Waageanbindung.
Diese Flowform ist Anfang des Jahres 1999 entstanden, um Probleme beim Vergrößern der American Flowform zu vermeiden. Die Profile sind berechnet und nach dem ersten Flug von Hand korrigiert. Die Oberseite des Profiles ist über dem gesamten Verlauf gebogen, und die Profilhöhe ist im Verhältnis zur American Flowform etwas geringer.
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©2015 Harald Prinzler