Harald Prinzler
Mikroelektronik, Fesseldrachen und Fotografie
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Fesseldrachen-Luftbildtage
in Bad Bevensen 2000


Mo. 31.07.2000

Im Laufe des Nachmittags trafen die Teilnehmer der Woche ein. Sofort wurden die Luftbildanlagen in der vorbereitete Leine im Seminarraum gehängt, und bis spät in die Nacht wurden reichlich Erfahrungen ausgetauscht.

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Craig Wilson erzählte von seiner Technik, Aufnahmen vorzubereiten. Anhand von Karten und Betrachtungswinkel der Kamera wählt er den optimalen Standpunkt für den Fotoapperat aus.

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Henry Jebe macht Luftbildaufnahmen mit einem Negativformat von 6 x 12 cm. Der entwickelte Film wird gescannt und mit einem Photo-Drucker ausgedruckt. Selbst bei einer Größe von 20 x 40 cm sind es noch scharfe Bilder und es ist kaum zu sehen, daß es sich um einen Ausdruck handelt.

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Die Bilder von Rainer Breuer sind selbst in der Bildgröße 20 x 30 cm noch sehr scharf. Das liegt im wesentlichern bei seiner Verwendung der Spiegelreflexkamera mit höherwertigen Objektiven. Kompaktkameras, teilweise mit Plastiklinsen, sind da sehr schnell Grenzen gesetzt. Zur Auslösung verwendet er einen Servohebel, an dem eine Feder aus einem Batteriekontakt befestigt ist.

Di. 01.08.2000

Nach dem Frühstück gehen die Begleitpersonen auf Besichtigungs-Tour nach Lüneburg.

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Einige Luftbildfotografen bauten sich unter Anleitung von Ralf Beutnagel eine Antenne zum Empfang des Kontrollbildes eines Videosenders im 2.4GHz Bereich. Andere Luftbildfotografen diskutierten weiterhin über Technik und Drachen.

Jose Wallois hat eine Bildausstellung von alten Luftbildfotografen dabei. Den Aerophoto hat er nach den originalen Maßen von Antoine Bernard nachgebaut. Das Spezialgebiet von Jose sind alte Bastionen in Frankreich. Das Signal seiner Videoüberwachung nimmt er am Boden mit einem Videorekorder auf.

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Um 14:30Uhr kam der Fotograf aus dem Ort für einen Artikel in der Lokalzeitung. Anschließend erfolgte ein Vortrag von Dr. Andreas Bürkert über den Einsatz der Fesseldrachen-Luftbildfotografie zur Kontrolle von Pflanzenwachstum in der Sahelzone.

Mi. 02.08.2000

An diesem Tag wurde ganztägig eine Exkursion durchgeführt. Die meisten Personen sind zur EXPO 2000 nach Hannover gefahren, einige zur Autostadt nach Wolfsburg und andere zum Drachnmuseum nach Detmold.

Abends trafen sich alle Teilnehmer nördlich von Gifhorn in einem idyllischen Restaurant zum Abendessen. Anschließend ging es in einem langen Konvoi wieder zurück nach Bad Bevensen.

Do. 03.08.2000

Nach dem Frühstück fuhren fast alle Teilnehmer nach Hamburg. Nach der Fahrt über die Köhlbrandbrücke wurden die Fahrzeuge abgestellt und zu Fuß durch den alten Elbtunnel ging es dann zu den Sankt-Pauli-Landungsbrücken. Von hier aus wurde eine Hafenrundfahrt auf einer Barkasse durch den Hafen und der Speicherstadt gemacht. Anschließend wurde das Speichermuseum besichtigt.

Nach dem Aufenthalt in Hamburg ging es weiter nach Geesthacht zur Schleuse. Hier wurde versucht, die ersten Luftbildaufnahmen während der Veranstaltung zu machen. Der Wind war am Boden sehr wechselhaft und nur wer den Drachen schnell auf Höhe hatte, konnte an Luftbildaufnahmen denken. Außerdem befanden sich zuviele Drachen auf dem verfügbaren Gelände. Einige Personen konnten durch die richtige Wahl des Drachens und durch reichlich Flughöhe Aufnahmen von der Schleusenanlage machen. Doch schnell rückte die Zeit zur Rückkehr nach Bad Bevensen an.

Nach dem Abendessen wurde über die Zukunft von KAP und die Möglichkeiten des Internets diskutiert. Einige Teilnehmer bauten an ihren Antennen weiter. Rainer Breuer konnte ein Luftbildvideo von der Schleuse in Geesthacht zeigen.

Christian Becot baut Varianten von Kastendrachen mit erfolgreichen Änderungen von Cody und Pely-Box. Bei seinem CRICO sind an den Seiten Segelflächen wie halbe Rokkakus mit gewölbten Mittelteilen. Der Drachen muß ein flexibles Gestänge haben und fliegt bei 3 bis 5 Windstärken. Der Kastendrachen hat sehr viel vom ursprünglichen Cody mit mehr schrägen Flächen für Stabilität.

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Um bei wenig Wind oder auf Drachenfesten Luftbildaufnahmen von Personen zu machen, hat Christian Becot eine Kamera mit Videokontrolle und elektrischen Fernauslöser auf eine Angelrute mit 7m Länge montiert.

Fr. 04.08.2000

Morgens nach dem Frühstück spazierten einige in der Innenstadt von Bad Bevensen. Andere besuchten das Sole-Thermalbad. Ab Mittag kamen schon die ersten Wochenendteilnehmer. Es wurden neue Anlagen aufgehängt und weitere Gedanken ausgetauscht.

Frank Louwers hat eine sehr kleine Videokamera und einen sehr kleinen Videosender. Wobei Craig Wilson einen noch kleineren Videosender zeigen konnte. Beide hatten die Anlagen in Amerika bei der selben Firma gekauft.

Um 16:00 Uhr wurde wieder die Seilerei Ehlers besichtigt. Besonders aufgefallen ist eine Schnur, bei der Reflexband mit eingeflochten wird. Henry Jebe und Ulrich Monsees konnten sogar noch Abfallschnur mit einer brauchbaren Restmenge mitnehmen. Für andere gab es eine sehr günstige Gelegenheit Polyamid-, Polyester- oder Dyneema-Schnüre zu kaufen. Abends wurde gegrillt und anschließend im Seminarraum weiter Gedanken und Informationen ausgetauscht.

Sa. 05.08.2000

Um 10:00 Uhr gab es die offizielle Begrüßung durch die Stadt Bad Bevensen. Danach wurden die FLiBB-Awards vergeben. Danach hielt Andrea Casalboni einen Vortrag über historische Fesseldrachen-Luftbildfotografen und stellte seine entsprechenden origanalgetreuen Nachbildungen von Drachen und Kameras vor.

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Nach dem Mittagessen ging zur KAP-Exkursion nach Dömitz zur Festung am Elbufer. Der Wind war sehr leicht und sehr wechselhaft. Trotzdem gelang es doch einigen noch Luftbildaufnahmen zu machen. Im Vorteil waren natürlich die einfachst aufgebauten Kamerasysteme ohne Videokontrolle und mit leichten Kameras. Wesentliche Voraussetzung für das Gelingen war natürlich wieder eine ausreichende Höhe für den Trägerdrachen.

Nach dem Abendessen wurde wieder reichlich über Luftbildanlagen, Technik und Kameras gesprochen.

So. 06.08.2000

Einige Gäste mußten schon sehr früh die Veranstaltung verlassen. Wie üblich, ist der letzte Tag immer geprägt von Aufbruchstimmung. Das Material muß reisefertig verpackt werden. Im Laufe des Tages kamen noch einige Besucher aus Bad Bevensen und Umgebung, um einen Einblick in die Fesseldrachenluftbildfotografie zu erhalten. Um 16:00 Uhr war die Veranstaltung beendet und der Seminarraum geräumt.

Die Organisatoren und einige Gäste, die erst später abreisten, besuchten noch das Grab von Otto Böhnke, der einer der Mitorganisatoren der letzten Veranstaltung in Bad Bevensen war und als ein Original unter den Luftbildfotografen gilt. Zum Abendessen waren wir dann noch bei Ingrid Böhnke eingeladen.


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